276 Tasten, 2 Instrumente

Mit leisen Tönen von Robert Schumanns „Chopin“ aus „Carneval“ Op. 9 No. 13 begann am 5. Mai 2019 in Chemnitz ein einzigartiges Konzert für Klavier und Orgel.

Die beiden Chemnitzer Protagonisten Katharina Stettinius am Klavier und Timon Häslich an der grundlegend erneuerten Orgel hatten zu diesem besonderen Konzert eingeladen. Erklangen die Instrumente zunächst noch abwechselnd in solistischen Vorträgen, so waren am Schluss beide im Zusammenspiel zu hören.

In Wortbeiträgen von Thomas Lampke (Verantwortlicher für Musik in der Gemeinde) und Roland Martschei (Orgelbauer der NAK Nordost) wurde auf die Neugestaltung der Orgel hingewiesen. Es ist ja nicht nur „eine“ Orgel. Immerhin macht es moderne Computertechnik möglich, dass verschiedene Orgeln erklingen können und so ein musikalischer Bogen von Barock, Romantik bis in die Gegenwart gespannt werden kann (siehe Erläuterungen zur Orgel und Orgeldisposition).

Die facettenreichen Klangfarben der Orgeln wurden von Timon Häslich in den einzelnen Vorträgen auf künstlerisch hohem Niveau vorgestellt. Zwischen die zeitweise recht kräftigen Orgeltöne schoben sich immer wieder Klavierstücke, mit denen es Katharina Stettinius gelang, die Zuhörer durch die leichte, fröhliche und verspielte Art in den Bann zu ziehen.

Den musikalischen Höhepunkt setzten die beiden Stücke "Prelude Op. 3 No. 2" von Rachmaninow für Klavier und Karl-Peter Chillas "Ein feste Burg ist unser Gott" für Orgel. Die am Schluss von beiden Instrumenten gemeinsam vorgetragene "Fantaisie für Orgel und Klavier" von Clifford Demnarest bestach durch ein Klanggebilde, das präziser nicht hätte sein können. Donnernder Applaus zeigte einerseits beiden Künstlern, dass sie das Publikum begeistern konnten. Andererseits ist es auch ein Dankeschön für die musikalische Förderung innerhalb der Kirchengemeinde. Mit Gebet und der gefühlvoll vorgetragenen Zugabe ("Abendsegen aus Hänsel und Gretel" von Engelbert Humperdinck in einer Bearbeitung für Orgel und Klavier) wurden die Zuhörer verabschiedet.

Das Konzert macht Lust auf mehr. Die „neue“ Orgel hat ihr Zuhause gefunden.